Ulrich Koch: Nachgelassene Schriften
Dirk Kemper, Diether Koch, Peter Marmein u. Stefan Oyen
Die nachgelassenen Werke des Hildesheimer Schriftsteller Ulrich Koch werden in der Edition seiner literarischen Schriften, seiner akribischen Auseinandersetzung mit der Tagespresse und seiner Feldpostbriefe zu einem faszinierenden Zeitzeugnis.
Sie veranschaulicht als kultur- und zeithistorisches Dokument, was ein junger Mensch am Ende der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus politisch wahrzunehmen und zu verarbeiten vermochte, aber auch, wie er diese Welterfahrung literarisch umzusetzen suchte.
Deutsch-russische Germanistik. Ergebnisse, Perspektiven und Desiderate der Zusammenarbeit
Hrsg. von Dirk Kemper und Iris Bäcker
Onlinepublikation
Die deutsch-russischen Wissenschaftsbeziehungen sind historisch in einer Weise fundiert, die bis heute ihre Wirkungsmacht bewahrt hat. Als Peter der Große in Russland nicht nur ein Fenster nach Europa öffnete, sondern seinem Land eine Modernisierungsrevolution von oben nach westeuropäischen Mustern auferlegte, waren es auch und vor allem Deutsche, die er ins Land holte, um das Bildungsund Wissenschaftssystem der europäischen Neuzeit zu importieren. Deutsche waren es, die ganz wesentlich an der Konzeption und ab 1724 am Aufbau der Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg beteiligt waren, das deutsche Universitätssystem stand Pate, als 1755 in Moskau die erste Universität unter anderem durch den in Marburg ausgebildeten Michail Lomonosov gegründet wurde.
Das Europa-Projekt der Romantik und die Moderne
Vietta, Silvio / Kemper, Dirk / Spedicato, Eugenio
Ansätze zu einer europäisch orientierten Mentalitätsgeschichte der Moderne entstehen hier aus der Konfrontation thematisch verbundener Werke der deutschen und italienischen Literatur. Untersucht werden unter anderem die universale Europaidee der Romantik und ihre Ablösung durch nationale Konzepte, die entsprechenden Formen der Nationalliteraturgeschichtsschreibung, die Melancholie-Konzepte in der Restaurationsepoche und die nationalspezifischen Varianten des europäischen Dekadenzthemas, ferner die Positionen des europäischen Konservativismus und Ästhetizismus, die Differenz zwischen italienischem Futurismus und deutschem Expressionismus, die Bewältigungsstrategien des Ersten und Zweiten Weltkrieges und die literarische Erinnerungsarbeit am Holocaust.
ineffabile. Goethe und die Individualitätsproblematik der Moderne
Dirk Kemper
Das Konzept von Individualität gehört zweifellos zu den zentralen Elementen unseres eigenen Gegenwartsbewußtseins und prägt zutiefst den Modus, in dem wir uns unseres eigenen Selbst vergewissern.
Die hier unternommene Untersuchung der Individualitätsproblematik der Moderne zielt darauf ab, die historische Genese dieses Konzepts in der Sattelzeit der Dekaden vor und nach 1800 im Spiegel des literarischen Werks Goethes zu rekonstruieren.
Germanistik der siebziger Jahre : zwischen Innovation und Ideologie
Silvio Vietta, Dirk Kemper, Hrsg.
Vom 5. bis 7. November 1998 fand an der Universität Hildesheim ein Symposium zum Thema „Germanistik der siebziger Jahre - Wissenschaftsgeschichte und kritische Bilanz" statt.
Es handelte sich um die erste größere wissenschaftliche Tagung zu einer Epoche der Wissenschaftsgeschichte der Germanistik, die ansonsten wenig aufgearbeitet ist. Das ist aus zwei Gründen bemerkenswert.
Ästhetische Moderne in Europa. Grundzüge und Problemzusammenhänge seit der Romantik
Silvio Vietta, Dirk Kemper
Die ästhetische Moderne in Europa wird in diesem Band als eine von der deutschen Frühromantik ausgehende, den ganzen europäischen Raum umfassende und bis in die Gegenwart reichende Epoche definiert.
Angeschoben durch politisch-soziale Entwicklungen wie die Französische Revolution, Industrialisierung und Wirtschaftsdynamik, Verdichtung der öffentlichen Kommunikation verändert sich um 1800 radikal das Zeitbewußtsein: Hier beginnt die Moderne als gegenwartsbezogene, zukunftsoffene Epoche. Der Ästhetik der Moderne sind deren Ambivalenzen eingeschrieben: Neues, durch die Aufklärung vorbereitetes Freiheitsbewußtsein und Pathographie, Experiment und Dissonanz, Autonomie und eine die Probleme der sozialen Moderne spiegelnde Bewußtseinskrise.
Hildesheimer Literaturlexikon von 1800 bis heute
In Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Hildesheim hg. von Dirk Kemper unter Mitarbeit von Nora Burda und Andrea Schindelmeier
Konzeption
Der Typus des biographischen Lexikons mit regional oder thematisch definiertem Berichtgegenstand steht in Deutschland in einer dreihundertjährigen und zudem breit entfalteten Tradition. Mit der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert setzten Produktion und Publikation von Dichter- und Gelehrtenlexika ein, in denen sich zunächst barocke Gelehrsamkeit niederschlug und zugleich widerspiegelte.
Mißbrauchte Aufklärung? Schriften zum preußischen Religionsedikt vom 9. Juli 1788
hg. von Dirk Kemper
118 Schriften im Umfang von 13992 Seiten auf 202 Microfiches
Mit einem Begleitband
Sprache der Dichtung. Wilhelm Heinrich Wackenroder im Kontext der Spätaufklärung
Dirk Kemper
"Mit dem Ursprunge einer Sache entgeht uns ein Theil ihrer Geschichte, die doch so viel in ihr erklären muß, und meistens der wichtigste Theil."
Herders Plädoyer zugunsten einer genetischen Erklärungsweise verdient im Hinblick auf die Romantikforschung und ihren Zugang zum Werk Wilhelm Heinrich Wackenroders, dessen um die Mitte des Jahres 1796 erschienenes "Ehrengedächtniß unsers ehrwürdigen Ahnherrn Albrecht Dürers" als das erste literarische Zeugnis der Frühromantik gilt, besondere Beachtung.